WORK           COMISSIONED          PORTRAIT          GRAPHIC



Shoes Can Change Your Life, Ask Cinderella


2020
65 Fotografien, Video, Sound, Publikation    


Die Ausgestaltung von Wohnräumen spiegelt unweigerlich die Familien- und Gesellschaftsstrukturen einer Zeit wider, woraus sich auch das derzeitige Wohnideal sowie der persönliche Wohntraum anpassen. Wir suchen einen Ort, der Individualisierung, Identifikation, Zugehörigkeit und Repräsentation ermöglicht.

Der Immobilienmarkt versucht auf diese Wünsche Antworten zu finden. Er ist alles andere als ein autonomes Gebilde, sondern vielmehr ein Produkt gesellschaftlicher, ökonomischer und kultureller Verflechtungen und Annahmen. Da die meisten im Eigenheim noch immer ihr höchstes Wohnglück sehen, betrachte ich das beschriebene Phänomen anhand von Musterhaus-Ausstellungen, in denen verschiedene Einfamilienhaus-Modelle von Fertighaus-Anbietern besichtigt werden können. Die darin installierten Einrichtungsgegenstände sollen es ermöglichen, sich das zukünftige Zuhause bestens vorstellen zu können, sich mit ihm zu identifizieren und es anschließend vermeintlich individualisiert nachzubauen. Sie stehen dort wie ein Lebensziel, ein Versprechen des Glücks – ein Superlativ ohne Negativität.

Die Arbeit untersucht die in Musterhäusern stattfindenden Normgebungs-Prozesse, bei denen deutlich wird, dass Wohnen mehr ist als eine individuelle Geschmacksfrage. Mit einem subjektivem Blick werden Ambivalenzen zu diesem Ort ausgelotet und gesellschaftliche Abhängigkeiten und/von Machtstrukturen innerhalb eines ökonomischen Systems hinterfragt. Die Konstruktion und der Zusammenhang von Normen und Diskriminierung wird untersucht sowie wie davon das gesellschaftliche Bild geprägt wird, das eben zugleich ein politisches und soziologisches ist.